Tipps & Fazit : Mit Wohnmobil und Vierbeiner durch Schweden

Unsere Reise nach Schweden geht zu Ende – Zeit für ein kleines Fazit. Hinter uns liegen viele Kilometer, unzählige Eindrücke und ein Mix aus Natur, Städten, Stränden und Geschichte. Schweden hat uns einmal mehr gezeigt, dass es ein ideales Reiseland für Wohnmobilfahrer ist: viel Platz, tolle Campingplätze, freundliche Menschen und jede Menge zu entdecken. Hier ein paar Erfahrungen und Tipps, die für zukünftige Reisen sicher hilfreich sind:

Reisezeit & Atmosphäre

Wer die Möglichkeit hat, sollte unbedingt auch einmal in der Nebensaison nach Schweden fahren. Im Sommer ist das Land zwar voller Leben, aber ab September kehrt eine wunderbare Ruhe ein. Sehenswürdigkeiten wie Smögen oder Kungshamn sind dann nicht überfüllt, man findet fast überall problemlos Stellplätze, und trotzdem zeigt sich das Land oft noch von seiner sonnigen Seite. Natürlich kann es auch mal regnen – manchmal sogar heftig –, aber genauso schnell reißt der Himmel wieder auf.

Straßen & Infrastruktur

Die Fahrten waren erstaunlich entspannt. Selbst rund um Großstädte wie Göteborg blieb der Verkehr überschaubar. Dazu kommen gute Straßen und eine zuverlässige Infrastruktur. Große Supermärkte wie ICA, Coop oder Willys liegen praktisch an jeder Route, sodass man bequem Vorräte auffüllen kann. Dort gibt es nicht nur alles für den täglichen Bedarf, sondern auch viele Leckereien sowie frischen Fisch und Fleisch, die man wunderbar im Wohnmobil zubereiten kann. Auf den Parkplätzen dieser Märkte stehen meist schon mehrere andere Camper, die exakt dasselbe tun: einkaufen, kurz verschnaufen und dann weiterziehen.

Campingplätze

Die Vielfalt ist groß: von kleinen Durchgangsplätzen bis hin zu echten Highlights wie dem Campingplatz in Sotenäs, der direkt auf den Felsen am Meer liegt. In Städten wie Göteborg lohnt sich ein citynaher Platz wie Lisebergsbyn – perfekt, um mit Tram oder Bus ins Zentrum zu fahren. Allgemein gilt: schwedische Campingplätze sind sauber, gut ausgestattet und in der Regel sehr unkompliziert. Gespräche mit anderen Campern entstehen dabei fast automatisch – ob auf Englisch mit Engländern oder spontan mit anderen Deutschen.

Zahlung & Digitalisierung

Ohne Kreditkarte geht in Schweden fast nichts. Selbst Kleinigkeiten wie öffentliche Toiletten oder Parkautomaten lassen sich oft nur mit Karte bezahlen. Bargeld kann man sich fast komplett sparen. Ebenso wichtig ist das Smartphone: Tickets für den Nahverkehr, Brückenmaut oder auch Campingbuchungen laufen fast ausschließlich digital. Wer also gut ausgerüstet ist, reist deutlich entspannter.

Internet & Mobilfunk

Um unterwegs flexibel zu bleiben, lohnt sich eine schwedische Prepaid-Karte. Wir nutzten eine Comviq-Karte, die man bequem in Presbyrån-Shops kaufen kann. Für rund 35 Euro erhält man 30 Tage unbegrenztes Datenvolumen (inklusive 5G). Ideal fürs Smartphone oder den mobilen Router. Die Registrierung klappt normalerweise direkt im Shop oder online – wobei Letzteres bei uns nicht ganz reibungslos lief. Fazit: Vor Ort ist es am einfachsten.

Menschen & Kultur

Die Schweden selbst haben uns beeindruckt: offen, entspannt und unglaublich freundlich. Man kommt leicht mit ihnen ins Gespräch, ob mit Verkäufern, Nachbarn am Campingplatz oder einfach Leuten auf der Straße. Fast alle Schweden – von Großeltern bis zu den Jüngsten – sprechen perfektes Englisch. Das macht die Kommunikation einfach und angenehm. Auffällig ist zudem die entspannte Gelassenheit der Menschen: man merkt sofort, dass hier niemand so schnell aus der Ruhe zu bringen ist.

Reisen mit Hund

Auch mit Hund ist Schweden ein absolutes Traumziel. Die Schweden sind sehr tierlieb und reisen selbst gerne mit Haustieren. Hunde sind auf Campingplätzen und an Stränden (je nach Saisonabschnitt) willkommen, und man findet immer Möglichkeiten für Spaziergänge. Für uns bedeutete das: keine Probleme, keine Einschränkungen – einfach entspanntes Reisen, auch mit Vierbeiner.

Sehenswürdigkeiten & Erlebnisse

Schweden hat uns eine große Bandbreite geboten:

  • Mellbystrand mit seinem endlosen Sandstrand und den Dünen – perfekt für Spaziergänge und zum Abschalten.

  • Schloss Tjolöholm im englischen Tudorstil – mit prächtigen Innenräumen, idyllischem Arbeiterdorf und einer kleinen Kirche, die eher nach Cornwall als nach Schweden aussieht.

  • Göteborg mit dem lebendigen Stadtteil Haga, seinen Cafés, Geschäften und natürlich den legendären Hagabullen im Café Husaren – Zimtschnecken, die fast größer sind als der Teller.

  • Smögen, das wohl fotogenste Fischerdorf des Landes, mit seiner bunten Holzbrücke und fangfrischen Seafood-Platten, die besser nicht schmecken könnten.

  • Kungshamn und Hunnebostrand, zwei ruhige Orte mit tief verwurzelter Fischereitradition, wo man auch heute noch direkt am Hafen frischen Fisch kaufen kann.

  • Trollhättan mit den mächtigen Schleusen, in denen ganze Frachtschiffe Millimeterarbeit leisten, und dem Wasserfall, der nur noch selten freigegeben wird, da das Wasser zur Energiegewinnung genutzt wird.

  • Varberg mit seiner imposanten Küstenfestung, dem historischen Kaltbadehaus und dem kleinen, gemütlichen Hafengebiet – ein Ort, der Geschichte und Entspannung perfekt verbindet.

Kulinarik

Essen in Schweden ist eine Mischung aus Selbstversorgung und kulinarischen Highlights. Restaurants sind spürbar teurer als in Deutschland, aber manchmal lohnt es sich: die fangfrische Seafood Plate in Smögen oder ein gemütlicher Café-Besuch in Göteborg gehören zu den Höhepunkten. Für den Alltag bewährt sich die Camperküche – Klassiker wie Spaghetti Bolognese oder einfache Sandwiches machen satt, schmecken und sparen Budget. Mit den Einkäufen in den großen Supermärkten (frischer Fisch, Fleisch, Spezialitäten) kann man sich zudem selbst bestens versorgen.

Fazit

Eine Reise mit dem Wohnmobil durch Schweden bedeutet Freiheit, Natur und jede Menge Abwechslung. Von mondähnlichen Küstenlandschaften bis hin zu modernen Städten, von geschichtsträchtigen Festungen bis zu endlosen Stränden – Schweden hat uns in allen Facetten begeistert. Wir kehren mit vielen Erinnerungen, neuen Erfahrungen und dem festen Vorsatz zurück: das war nicht die letzte Reise hierher.

Weiter
Weiter

ZWISCHEN REGEN UND FESTUNGS-MAUERN | TAG 8